Wann ist ein Webinar das richtige Lern-Format?

Was verstehe ich unter einem Webinar? Wann ist ein Webinar das richtige Lern-Format? Hier einige Gedanken, wie man Webinare als richtig interessantes Format nutzen kann.
Video-Transkript

Hallo Zusammen. Lasst uns heute über Webinare sprechen. Und wie sich daraus ein richtig spannendes Format machen lässt.

Zuerst zum Begriff Webinar. Webinar ist aus 2 Wörter zusammengesetzt. Web steht fürs Internet – für Digital. Und der zweite Teil steht für Seminar. Ein Seminar – dass online stattfindet, in Form einer Videokonferenz.

Ein Seminar ist ein Angebot wo sich Menschen treffen. Um sich auszutauschen, um zu diskutieren, um gemeinsam zu reflektieren. Sprich: um gemeinsam in einem Thema weiterzukommen. Ein Wissens-Input hat darin Platz. In Form von einem kurzen Referat zB. Es steht aber klar nicht im Zentrum. Das Seminar-Format funktioniert in kleinen Gruppen. Weil in kleinen Gruppen alle aktiv sein können.

In einem Seminarraum ist der Platz begrenzt. Im digitalen Raum können so viele Menschen teilnehmen wie man will. D.h. egal wie viele Leute teilnehmen, wird eine Online Lehr-Veranstaltung oft als Webinar bezeichnet. In einer kleinen Gruppe hat jede und jeder die Möglichkeit, sich einzubringen.

Eine grosse Gruppe teilt sich automatisch auf in aktive und passive Teilnehmer:innen. Passive hören zu und konsumieren. Aktive steuern die Veranstaltung und referieren.

Ein Referat wird zwar inhaltlich vorbereitet, aber spontan vorgetragen. Für physische Veranstaltung ist Spontanität wichtig und super. Weil man die Zuhörer:innen einbeziehen kann. Auch ein Witz zur Aufklockerung kann funktionieren weil man das Gegenüber einschätzen kann. Online wird das Spontane eher zum Nachteil. Stellt euch vor, eine Gruppe mit 500 Teilnehmer:innen. Und das Webinar dauert 1h, alle sind gleichzeitig online. Mich beginnt das sehr schnell zu langweilen und ich werde unkonzentriert. Weil die Erläuterungen didaktisch nicht genügend geleitet sind. So. Und weil  man passiv ist, ist der Lernerfolg gering. Das möchten wir auf jeden Fall vermeiden.

Was könnt ihr also tun, damit eure Webinare ein tolles Erlebnis werden? Ich schlage vor, den Wissens-Input aus dem Live Webinar rauszunehmen. Der Input wird anstatt live vorgetragen didaktisch aufbereitet und online gestellt. So können alle so oft und wann immer sie möchten, in ihrem eigenen Tempo darauf zugreifen.

Als zweite Massnahme wird die Gruppengrösse begrenzt. Damit ein echter Austausch möglich ist. Während der Seminarzeit habt ihr die Zeit, auf die einzelne Teilnehmer:innen einzugehen, ihr habt Zeit um Fragen zu klären und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.

Teilt das Angebot auf in 1. Wissensvermittlung, diese geschieht asynchron – individuell. Und dann kommt der menschliche Austausch synchron im Webinar. Mit diesem Trick wird der Präsenzteil im Webinar kürzer. In der gleichen Zeit wo zuvor EINE Grossveranstaltung stattgefundet hat gibt es nun mehrere kürzere Zeitfenster für Kleingruppen. Wo man in einer 1zu1 Situation die Möglichkeit hat.

Also: Kleine Gruppen, im Webinar die Menschen ins Zentrum stellen und Experten-Inputs didaktisch aufbereitet asynchron anbieten. Dann wird das für alle beteiligten eine effiziente Sache, die begeistert.